Ein kurzer Abriss für ein besseres Verständnis von SDN

06.10.2021

aktualisiert 22.03.2022

Ein kurzer Abriss für ein besseres Verständnis von SDN

Im Allgemeinen bedeutet SDN, dass Netzwerke von Softwareanwendungen und einem SDN-Controllern gesteuert werden und nicht wie seit vielen Jahrzehnten üblich über traditionelle Netzwerkverwaltungskonsolen und den zugehörigen Befehlen. Die Möglichkeit die Netzwerke der Institution über Software zu steuern, führte schnell zu der Erkenntnis, dass viele komplexe IT-Aufgaben, die bisher über schwerfällige Management-Tools implementiert werden mussten, nun auf einmal automatisiert und viel effizienter erledigt werden können. Denn Geschwindigkeit, Standardisierung und Automatisierung sind wichtige Anforderungen für neu entstehende Cloud- und mandantenfähige Netzwerke, die schnellere Skalierbarkeit benötigen und sich nicht mit aufwändigen Verwaltungsaufgaben verzetteln dürfen. Grundsätzlich kann man festhalten, dass als primärer Anwendungsfall für SDN-Technologie sich die Cloud-Automatisierung (in ihren vielen Formen) schnell herauskristallisiert hat. Zusammenfassend sind heute viele SDN-Lösungen eigentlich Plattformen für das Hosting von Cloud-Automatisierungslösungen.

Neben der Entwicklung zu SDN gibt es eine Reihe von Technologietrends, die sich auf die Architektur und das Design moderner Rechenzentren und Unternehmensnetzwerke auswirken und die bei den Anforderungen an die SDN-Technologie berücksichtigt werden müssen. In den meisten Unternehmen verlagert sich das Rechenzentrum weg von traditionellen Client-Server-Architekturen hin zu Modellen, in denen deutlich mehr Daten zwischen Servern innerhalb des Rechenzentrums übertragen werden (häufig als Ost-West-Verkehr bezeichnet). Dies erfordert eine höhere Skalierbarkeit des Netzwerks und ausgefeiltere Richtlinien für die Ressourcenzuweisung. Darüber hinaus zeigen viele IT-Abteilungen großes Interesse an einem Wechsel zu öffentlichen, privaten oder hybriden Cloud-Umgebungen.

Öffentliche Cloud-Dienstleister wie Amazon, Microsoft und Google haben den IT-Abteilungen von Institutionen einen Einblick in die Self-Service-IT ermöglicht und gezeigt, wie agil Anwendungen und Dienste sein können. Im Ergebnis fordern dieInstitutionen nun die gleichen Service-Levels von ihren eigenen IT-Abteilungen ein. Institutionen investieren auch in Big-Data-Anwendungen, um bessere und wirtschaftlichere Entscheidungen treffen zu können. Diese Arten von Anwendungen erfordern jedoch eine massive parallele Verarbeitung über viele Servern. Der Bedarf an der Verarbeitung riesiger Datensätze belastet das Netzwerk somit immer stärker und führt so zu einem erhöhten kurzfristigen oder stetig wachsenden Bedarf an Kapazität und Automatisierung.

All diese Elemente spielen eine wichtige Rolle bei der Forderung nach effizienteren, flexibleren und leistungsfähigeren Netzwerkumgebungen in der Institution. SDN ist darauf ausgerichtet, diese Anforderungen zu erfüllen. Die wichtigsten Vorteile einer SDN-Strategie kommen allen Bereichen der Institution zugute. Sie erhalten einen Wettbewerbsvorteil, weil Ihre Infrastruktur mehr leisten wird. Die Geschwindigkeit Ihres Unternehmens wird sich erhöhen, die Gesamtbetriebskosten werden sinken und Ihre Risiken werden aufgrund der größeren Sicherheit verringert.

Warum verursacht SDN soviel Aufmerksamkeit in der Institution?

Bislang hatte eine Institution eine einfache Antwort auf die wachsende Nachfrage nach Datenkapazität und den steigenden Bandbreitenbedarf: Bereitstellen von zusätzlicher und teurer Hardwarekapazität. Leider können sich die meisten Institutionen einen solch kostspieligen Ansatz nicht mehr leisten, insbesondere angesichts der exponentiell wachsenden Nachfrage. SDN trägt dazu bei, die Servervirtualisierung zu nutzen, um die Ressourceneffizienz zu steigern, die Komplexität des Netzes zu verringern und die manuellen IT-Prozesse zur Bereitstellung, Verwaltung und Optimierung von Anwendungen und Netzwerken zu vereinfachen.

Was bedeutet dies jetzt im speziellen für die Netzwerke eine Institution? Je größer die Netzwerke der Institution werden, desto komplexer wird es die Netzwerke zu verwalten und zu warten. Im traditionellen Modell bedeutet diese Komplexität, dass immer mehr IT-Ressourcen benötigt werden, um Prozesse wie die Bereitstellung, die Konfiguration und die Fehlerbehebung zu bewältigen. Einfach ausgedrückt, handelt es sich dabei in der Regel um manuelle Prozesse. Wenn die Administratoren der Institution also Ihr Netzwerk von zehn auf hundert Knoten erweitern, muss ein oder mehrere Adminsitratoren zehnmal so viele Geräte manuell anfassen und konfigurieren. SDN ändert diese Gleichung auf sehr grundlegende Weise: Es automatisiert Prozesse wie die Bereitstellung, die Konfiguration und die Fehlerbehebung über Software. Anstatt dass ein IT-Mitarbeiter jedes einzelne Gerät physisch konfigurieren muss, ermöglicht SDN das Ausrollen von Netzwerkänderungen durch das Versenden von Software-Updates.

SDN-Automatisierung führt zu geschäftlicher Agilität

Je agiler die IT der Institution wird, desto besser kann die Institution auf sich ändernde Geschäfts- und Anwendungsanforderungen reagieren und desto mehr wird die IT auf die Geschäftsziele der Institution abgestimmt. Die Agilität und die Ausrichtung der IT an den Geschäftszielen der Institution wird größtenteils durch einen weitaus höheren Grad der Automatisierung von IT-Prozessen und -Infrastrukturen erreicht. Durch die Automatisierung werden die seriellen, Box für Box, Komponente für Komponente manuellen Managementschritte in eine softwarebasierte Automatisierungsplattform verlagert, welche die Infrastrukturprozesse um signifikante Größenordnungen beschleunigt.

Ein neuer Blick auf die Netzwerkstrategie

Wie das Netzwerk implementiert wird, ist für die allgemeine Geschäftsstrategie der Institution nicht direkt relevant. Aber wie die Anwendungen arbeiten und funktionieren, steht in engem Zusammenhang mit den übergeordneten Institutionszielen und -richtlinien. Hierdurch werden IT- und Institutionsrichtlinien unmittelbar aufeinander abgestimmt und die IT-Abteilung kann schlussendlich besser auf die Anforderungen der Institution reagieren.

Ein anwendungszentriertes Strategiemodell, das Informationen über die Konnektivitätsanforderungen von Anwendungen von Informationen über die zugrunde liegenden Details der Netzwerkinfrastruktur trennt ist wichtig bei der Entwicklung eines Konzeptes für die Etablierung eines SDN. Dieser Ansatz bietet eine Reihe von Vorteilen, unter anderem:

  • Ein einfacheres, anwendungsorientiertes Verfahren zur Formulierung von Richtlinien: Denn durch die Erstellung von Konnektivitätsrichtlinien, welche die Bedürfnisse der Anwendungssemantik widerspiegeln, schafft dieser Mechanismus einen einfacheren, selbstdokumentierenden Mechanismus bei der Erfassung von Anforderungen an das Netzwerk.
  • Verbesserte Automatisierung: Durch die Gruppierung von Konnektivitätsrichtlinien können Automatisierungstools auf höherer Ebene problemlos Gruppen von Netzwerkendpunkten und Anwendungen gleichzeitig bearbeiten.
  • Konsistenz: Durch die Gruppierung von Endpunkten und die Anwendung von Richtlinien auf Anwendungsgruppen bietet das SDN-Framework eine konsistente und übersichtliche Methode zur Handhabung von Änderungen sowie Konsistenz über physische und virtuelle Workloads und physische und virtuelle Anwendungsdienste und Sicherheitsgeräte hinweg.

SDN Architecture

SDN Architecture for Transport Networks

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